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Jena - Vom Collegium Jenense zur Goethe-Gedenkstätte

Sehenswürdigkeiten in Jena - Stadtrundgang 4

Collegium Jenense - Hohe Schule - Universität - Eichplatz - JenTower - Johannisstraße - Zur Rosen - Jenergasse - Rosensäle - Accouchierhaus - Denkmäler auf dem Fürstengraben - Alte Universität - Universitätshauptgebäude - Schwarzer Bär - Frommannsches Haus - ThULB - Griesbachsches Gartenhaus - ZEISS-Planetarium - Botanischer Garten - Inspektorenhaus mit Goethe-Gedenkstätte

Stadtrundgang 4 - Besichtigen und mehr erfahren

36 - Collegium Jenense
Kollegiengasse 10. Der Eichplatz wird auf der Südseite von der Kollegiengasse begrenzt, die zur Zeit des Klosters noch Brüdergasse hieß. Die Gebäude am Areal stammen aus den 1950-60-er Jahren und beherbergen wie schon vor 450 Jahren seit der Universitätsgründung einige der Medizininstitute wie die Anatomie, die Physiologie, die Humangenetik und die Anthropologie, die Pathologische Biochemie und die Physiologie sowie die Pharmakologie und die Toxikologie.

Wenn man durch das große Bogenportal den Innenhof betritt, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Einst gehörte dieses Areal zum ehemaligen Kloster, dass später Gründungsstätte der Universität - dem Collegium Jenense - wurde. 1945 ging ein Großteil der alten Substanz verloren und die Ruinen wurden zwischen 1956 bis 1960 abgerissen und neugebaut. Heute wird der Kollegienhof von Baustilen und Gebäudeteilen aus 7 Jahrhunderten gesäumt.

Das Kloster wurde 1286 von den Grafen von Lobdeburg-Arnshaugk gestiftet und auf ihren Grundbesitz in der Südwestecke der Stadt errichtet. Mönche des Dominikanerordens nahmen ihre Tätigkeit auf und beschäftigten sich fortan mit dem Studium und der Erforschung der Wahrheit. Betteln nach dem Armutsgelübde war für die Dominikaner charakteristisch. Als Ordensregel wurde die Studienpflicht festgelegt, die 7 bis 8 Jahre dauerte. Die Lehrfächer in Anlehnung an die Sieben freien Künste der Antike waren Astronomie, Grammatik, Logik, Mathematik, Metaphysik, Philosophie, Physik, Rhetorik und Theologie.

Eine klostereigene Schule entstand Mitte des 14. Jahrhunderts. In der Schreibstube - dem Skriptorium - kam es zur Entwicklung eines der wertvollsten Archivalien - Schriftstücke, Dokumente, Urkunden - von Thüringen - das sogenannte Kalendarium oder Totenbuch. In ihm sind von 1380 angefangen bis zur Auflösung 1525 auf Pergamentblättern alle Verstorbenen mit Sterbedatum eingetragen, die sich in irgendeiner Form um das Kloster Verdienste erworben hatten.

Oft als Paulinerkloster genannt, bestand das Kloster aus St. Maria und St. Paul. Es entstand in mehreren Bauphasen bis etwa 1350. Nur der Bau der Kirche dauerte 150 Jahre bis 1498. Sie konnte über den heutigen Innenhof über einen doppelten Kreuzgang erreicht werden. Die der Ordensregel entsprechend turmlose Kirche wurde dem Heiligen Paulus geweiht.

Im Westteil der Klosteranlage befanden sich Bäckerei, Brauhaus, Wirtschaftshof und Klostergarten und im Ostflügel lagen Wohn- und Studienräume. Wie Ausgrabungen im Anatomischen Institut ergaben, konnten Teile der Klosteranlage über eine Warmluft-Fußbodenheizung beheizt werden. Im Areal befand sich auch der Klosterfriedhof.

Die etwa 20 bis 30 Mönche lebten von Einnahmen durch Bettel, großzügige Schenkungen des Adels, durch Vermietung von Häusern und ihrer Güter in Lützeroda, Lobeda, Apolda und Neustadt/Orla. Dazu kamen noch Einkünfte durch eigene Weinberge in Lobeda, Kunitz, Zwätzen und am Forst und Naturalabgaben der zehntpflichtigen Bauern. Eine weitere Einnahmequelle waren die Fischfangrechte an der Saale bei Wöllnitz und durch die Fischteiche vor der Stadt am Teichgraben.

So reichlich flossen die Einkünfte, dass das Gelübde der Armut vergessen war und ein genussreicher und verschwenderischer Lebensstil Einzug hielt. Es dauerte nicht lange bis die Bauern vom Hass getrieben, das Kloster stürmten und plünderten. Der Prior und einige Mönche konnten mit einigen Kleinodien nach Leipzig flüchten. Der Konvent wurde bei der Reformation aufgelöst. Die Mönche, die geblieben waren, waren fortan wieder auf Kostgeld und Almosen angewiesen. Der Klosterbesitz fiel an die protestantischen Landesherren zurück.

Anschrift:
Kollegiengasse
07743 Jena
Öffnungszeiten:
Der Collegienhof ist tagsüber immer geöffnet


37 - Hohe Schule und Universität


38 - Eichplatz
Er gehört zum ältesten Siedlungsgebiet der Stadt und war im Mittelalter rundum mit Wohnhäusern bebaut. Der Platz war über die Johannisstraße und Leutrastraße zu erreichen, beide Straßen waren zudem noch über die Brüdergasse (siehe Straßennamen) verbunden.

Als am 14. Oktober 1806 in der Johannisstraße französische Soldaten lagerten, die offene Feuer unterhielten, brach wegen Unachtsamkeit ein Feuer aus. Es zerstörte einen ganzen Wohnblock von 20 Häusern gegenüber der "Rose". Wirtschaftliche Not verhinderte den Neuaufbau in dieser Zeit. Hofmaurermeister Timler gestaltete die Baulücke zu einem 40 x 50 Meter großen Platz um. Er wurde als Brandplatz bezeichnet.

Nach dem endgültigen Sieg über Napoleon wurde auch in Jena ein Friedensfest gefeiert. Der Platz wurde symbolisch zum Gedächtnisort und aus diesem Grund holten Studenten aus dem Rautal - durch das Teile des französischen Heeres zu den Schlachtfeldern gezogen waren - eine Eiche. Seit jener Zeit trägt das Areal den Namen "Eichplatz".

Der erste Baum überlebte nicht lange, so dass zum Gedenktag von Waterloo am 18. Juni 1819 eine neue Eiche gepflanzt wurde. Das Burschenschaftsdenkmal was einst hier stand, wurde 1883 eingeweiht.

Der 2. Weltkrieg brachte große Zerstörungen, nur wenige Häuserzeilen um den Eichplatz und Leutrastraße blieben erhalten. Der Platz wurde fortan "Zentraler Platz" genannt. Mit dem Bau des heutigen JenTowers verschwanden auch diese und ein riesiges Areal einer Freifläche entstand. Sie diente für Volksfeste und Kundgebungen.

Nach der erfolgreichen Weltraummission von Sigmund Jähn und Waleri Bykowski wurden beide Kosmonauten auf dem Platz im Septemer 1978 empfangen. Grund für diesen Besuch war der Dank beider für den gelungenen Einsatz der für solche Einsätze entwickelten Multispektralkamera MKF-6M. 1979 wurde der "Zentrale Platz" "Platz der Kosmonauten".
Während der Wendezeit pfanden auf dem Platz die Montagsdemonstrationen statt. Zu Beginn der 1990er Jahre kam es zur Rückbenennung in Eichplatz.

Als der Platz zwischen 2003 und 2005 neugestaltet werden sollte, wurden zuvor Ausgrabungen ausgeführt, in deren Verlauf vor allem Reste aus dem Mittelalter geborgen wurden, aber auch Relikte einer unbekannten Siedlung aus der jüngeren Eisenzeit offen gelegt.


39 - JenTower
Einst war es das Viertel Leutragraben und Hinter der Rinne, durch die das Wasser der Leutra geleitet wurde, daher ihre Namen. Einst und zwar um 1800 war es das Zentrum der geistigen Elite - beispielsweise das der Frühromantiker.

Der DDR-Ministerrat hatte im August 1968 die Umgestaltung des Jenaer Zentrums geplant, womit all diese Bausubstanz verschwandt. Errichtet sollten 10-stöckige Plattenbauen und das markanteste davon sollte das Forschungshochhaus werden. Dies hätte den Abriss ganzer Straßenzüge bedeutet. Dieser Plan wurde nur ein Jahr später zurückgestellt, da das entsprechende Geld fehlte.

Trotz alledem wurden zwischen 1968 und 1969 die mittelalterlichen frühneuzeitlichen Häuser zwischen Johannisstraße und Kollegiengasse abgerissen, was noch viele Jenaer heute bedauern.

Auf dem Grundstück Leutragraben 1 entstand von 1970-73 der 127 m hohe zylinderförmige Uniturm - ein ausdrücklicher Wunsch Walter Ulbrichts, der nach einem Entwurf von Hermann Henselmann und seinem Architektenbüro gestaltet wurde.

Erster Spatenstich für den Turm war am 20. Juni 1969. Als sich die Zeiss-Werksleitung gegen eine Nutzung als Forschungszentrum aussprach, zogen Institute der Universität im Turm ein. Im Turmfuß entstand die Mensa und eine Gaststätte und im 26. Stockwerk ein Café.

Bis 1995 war die Universität der Eigentümer, die im genannten Jahr auszog. Es kam zum Leerstand des Gebäudes bis 1999 für den Symbolwert von 1 D-Mark ein neuer Besitzer gefunden wurde. Etwa 35 Millionen D-Mark Baukosten waren notwendig den Asbest zu entfernen und das Haus zu entkernen, silberfarbenes Spiegelglas anzubringen, eine Aussichtsplattform auf einer Höhe von 125 Meter zu errichten und den Bau einschließlich Antennenanlage auf etwa 160 Meter Höhe aufzustocken. Der Intershop-Tower - benannt nach dem einstigen Hauptmieter - besitzt eine Breite von 33 Metern und 26 Stockwerke, in denen jeweils 56 Fenster verbaut wurden und damit insgesamt 1456 Fenster aufzuweisen hat.

Heute ist genannte Firma ausgezogen und der oft liebevoll als Keksrolle titulierte Uniturm trägt heute die offizielle Bezeichnung "JenTower".
Der JenTower ist das höchste Bürohaus in den neuen Bundesländern.

Anschrift:
JenTower
Leutragraben 1
07743 Jena
jentower.de

Öffnungszeiten:
Aussichtsplattform
täglich 11 - 24 Uhr


40 - Johannisstraße
Johannisstraße
Johannisstraße
Einst war die Johannisstraße und die Saalstraße die Hauptverkehrsader oder besser gesagt die wichtigsten Straßen für den Fernhandel der Stadt.

Deshalb waren die Zugänge der Häuser zwischen Johannistor im Westen und Saaltor im Osten mit schweren Toren gesichert.

Genannte Straßen boten so viel Platz, dass 2 bis 4 Fuhrwerke gleichzeitig in beide Richtungen fahren konnten. Nur selten gab es Pflaster, meist waren die Straßen mit Holzbohlen ausgelegt und die Leutra floss noch daneben.

In der warmen Jahreszeit fließt auf diesen Bezug zurückgehend durch die Johannisstraße ein kleines Rinnsal.

Von der Johannisstraße führt nach Norden die Jenergasse als eine der ältesten Straßenzüge von Jena. Vor der Weintanne teilt sie sich: Nach rechts ging es zum Schulplatz - alles wurde Opfer der Bomben im 2. Weltkrieg - und nach links führt sie zum Fürstengraben und zu den Rosensälen.

Jenergasse 26 war bis zur Zerstörung die Schrammei, eine Pension für Professoren und Studenten. Sie trug den Namen der beiden Schwestern Schramm.

Hier bezog auch Schiller am 8. Mai 1789 seine erste mit drei Zimmern ausgestatte Wohnung, in der er seine berühmte Antrittsrede für die Universität in nur drei Wochen schrieb.


41 - Zur Rosen
Zur Rosen
Historisches Foto: Zur Rosen
Das Haus "Zur Rosen" befindet sich in der Johannisstraße 13. Es besitzt noch seine originale Renaissancefassade und wird bereits im sogenannten Geschossbuch von 1406 genannt. Einst war es ein Weinbauernhof, dessen Name auf die ursprünglichen Besitzer - der Familie Rosenhain - zurückgeht.

Die Familie verkaufte 1561 das Anwesen an die Universität, die es heute noch ihr eigen nennt. Wie zahlreiche andere Gebäude in Jena ist das Tor ein aufwendig gestaltetes Sitznischenportal. Ein Sandsteinrelief links des Tores zeigt einen Rosenkranz mit blühenden Rosenstock, das von ehemaligen Universitätsrektor Caspar Sagittarius 1683 gestiftet wurde.

Wie im Sack ist auch hier ein Loch rechts übern Tor, was auf das Schankrecht hinweist. Am 9. August 1561 hatte das Herzoghaus die Einrichtung eines akademischen Schankkellers in der Rose gestattet. 1564 verpachtete die Universität das Haus an die Stadt mit der Auflage zu jeden hohen Feiertage jedem Professor vier Liter - einst als Kannen bezeichnet - Bier und Jenaer Wein auszuschenken.

1570 erhielt das Haus noch die Steuerfreiheit, was den Jenaer Weinbauern, Gastwirten und Stadtkämmerern nicht gefiel, und trotz des Namen "Freie Schenkstatt Zur Rosen" nur Angehörige der Universität profitierten.

Als das Haus "Zur Rosen" Schankstatt wurde, beauftragte man den Hofbaumeister Nickel Gromann mit den Arbeiten. Es entsteht das breite Erkerfenster 1577 als einzige solche Fassade in Jena. Hinter den Mauern gibt es ein Erkerzimmer, wo hohe Gäste empfangen und der Universitätsschatz aufbewahrt wurde, einen großen und einen kleinen Saal mit Holzdecken und Holzstützpfeilern.

Über einen sogenannten als Spindel ausgebildeten Wendelstein, was für die Renaissancearchitekt typisch war, gelangt man in diese Etage.

Der 1573 erneuerte und ausgebaute Keller gliedert sich in 3 großere Tonnengewölbe und einige kleinere Gewölbe, die sich bis zum Pulverturm erstrecken. Auch in anderen Gebäuden wurden die Keller für die Aufbewahrung von Lebensmitteln wie Wein und Bier genutzt.

Studenten der landwirtschaftlichen Fakultät legten die Keller 1965 wieder frei und es entstand der Studentenclub "Rosenkeller".


42 - Weintanne
Weintanne
Weintanne
Die Weintanne - Jenergasse 13 - ist ein dreigeschossiges Haus aus dem Jahr 1583 mit großen Renaissanceportal. Durch diesen Eingang kamen früher die Wagen ins Innere. In den beiden ersten Etagen gibt es farbig gestaltete Holzräume.

Die Keller bestehen aus alten Gewölben, die teilweise heute noch Verwendung finden. Das Restaurant "Weintanne" bietet in einem dieser Kellergewölbe auch Wein an.

Wie der zweite Eingang im Sack sind auch die Toreinfahrten beim Cafe "Quirius" und Jenergasse 12 gleich neben der Weintanne als Renaissanceportale mit Sitzkonsole gestaltet. Über dem Tor steht der Schriftzug "Zum Grünen Hirsch" und die Jahreszahl 1604.


43 - Rosensäle
Sie befinden sich am Fürstengraben 27 und bestehen aus einem zweistöckigen Saalanbau von 1787 im nördlichen Teil des Gebäudekomplexes "Zur Rosen".

Bereits 1770 fanden hier akademische Konzerte statt. Große und berühmte Namen haben in den Rosensälen gastiert, wie Robert Schumann - der in Jena promovierte - und seine Frau Clara Wieck-Schumann, Wilhelm Stade, Karl Stamitz, Franz Liszt - der nach seinem ersten Konzert bereits die Ehrenbürgerwüde erhielt, Max Reger, Hans von Bülow und Ernst Naumann. 1921 zitierte Thomas Mann seine Novellen in den Rosensälen.

Es ist auch kein Wunder, warum dieser Ort für solche Veranstaltungen genutzt wurde, denn bis zum Bau des Volkshauses war es der einzige größere Konzertsaal Jenas.

Außer Konzerten gab es hier akademische und öffentliche Bälle, Vorlesungen, und Festlichkeiten der Professorenfamilien.

Als im Krieg die Universitätsbibliothek zerstört wurde, dienten die Rosensäle als deren Ersatz. In heutiger Zeit sind sie Tagungsstätte für zahlreiche Aktivitäten.


44 - Accouchierhaus
Das Haus steht in der Jenergasse 8. Der Begriff "Accouchierhaus" kommt aus dem Französischen und bedeutet: accoucher = entbinden. Es ist eine Bezeichnung aus dem 18. Jahrhundert für Gebäranstalt oder Entbindungshaus und waren die Vorläufer der heutigen Entbindungskliniken.

In Jena wurde das Gebäude auch als "Haus der Gefallenen Mädchen" genannt, da in jener Zeit in Jena jedes siebte Kind unehelich geboren wurde.

Auf Initiative des Weimarer Hofes wurde das Accouchierhaus gegründet. Es entstand am 21. November 1778 auf Beschluss von Justus Christian Lober (1753-1832) im Besein von Herzog Carl August. Loder sah sich als Leiter besonders befähigt, da er auf die Erfahrungen seines Schwiegervaters Johann Georg Roederer - der bereits in Göttingen 1751 die erste Geburtshilfeklinik mit akademischen Aufgaben gegründet hatte - aufbauen konnte.

1779 übernahm er die Einrichtung. Loder dachte aber nicht nur, das Objekt als Klinik zu betreiben, sondern er sollte zugleich auch ein Lehrort für die Hebammenausbildung mit universitärer Forschung dienen. Hier standen die Frauen unter ärztlicher Aufsicht und konnten unter besseren hygienischen Bedingungen ihre Kinder zur Welt bringen. Damit war das Accouchierhaus der Gründungsort der Jenaer Universitäts-Frauenklinik.

Später - ab dem Jahr 1793 - bekam das Haus eine weitere Aufgabe, denn Loder und Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) richteten eine chirurgische Klinik in ihm ein.

Das Accouchierhaus ist ein zweigeschossiges Fachwerk-Gebäude aus dem Jahr 1556.


45 - Alte Universität
Es ist ein Gebäude am Fürstengraben 23 und zwar das gröszlig;te am Fürstengraben. In der Mitte des 18.Jahrhunderts wurde es auf Vorgängerbauten aus dem 16. Jahrhundert aufgebaut und besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden, dass man auf der Rückseite erkennen kann.

Das Haus hieß nach ihren Besitzern, der Familie Wucherer und wurde deshalb auch als die Wucherey bezeichnet. Hier konnten Studenten wohnten. Später - und zwar im Jahr 1858 - kaufte es die Universität und machte es nach einigen Umbauten zur ihrem zweiten Collegium.

Die Frontseite ist dem klassizistischen Stil nachempfunden und besteht aus einer sogenannten Schaufassade. Der Eingangsbereich wurde von der Jenergasse auf den Fürstengraben verlegt und erhielt eine ansehnliche Freitreppe. Ausgestattet im Innern ist es mit einigen Hörsälen, einem Senatssaal und Dekanatsräumen.

Mit dem Erwerb konnte die Universität ihre räumlichen Engpässe wesentlich verbessern, da zuvor meist in den Wohnungen der Professoren gelehrt wurde und das alte Collegium nur öffentliche Lehrräume besaß.

1861 wurde der Bau das Universitätshauptgebäude und blieb es bis zur Errichtung des neuen Bauobjekts an der Stelle des abgebrochenen Schlosses. Heute ist die Rechtsmedizin und die Juristische Fakultät in ihm untergebracht.


46 - Denkmäler auf dem Fürstengraben
Siehe Rubrik Tourismus -> Sehenswürdigkeiten -> Denkmäler in Jena


47 - Universitätshauptgebäude


48 - Hotel "Schwarzer Bär"
Der "Schwarze Bär" befindet sich am Lutherplatz 2. Gegenüber dem Universitätshauptgebäude erhebt sich das schon 1498 erwähnte Gasthaus und gilt somit als eines der ältesten von Jena.

Der berühmtes Gast, der mehrmals beim Bärenwirt Nikolaus Börner übernachtete, war Martin Luther. Sein erster Aufenthalt am 3. März 1522 ist besonders zu nennen, da er als Junker Jörg unerkannt in Jena Halt machte. Er war von der Wartburg kommend auf dem Weg nach Wittenberg, wo er unbedingt einige Tage verweilen wollte.

Sein späterer Schüler und Schweizer Reformator Johannes Kessler veröffentlichte dies in seiner sogenannten Sabbata. Über dieses Ereignis hat Otto Schwerdtgeburth 1861 ein Gemälde angefertigt, das Sie heute noch in der Lobby des Schwarzen Bären sehen können.

Weniger freunschaftlich ging es am 22. August 1524 zu. Luther hielt da in der Stadtkirche eine 90-minütige Predigt gegen den Jenaer Theologen Martin Reinhardt und seinen Wittenberger Kollegen Andreas Bodenstein, die beide Anhünger der radikalen Bewegung der Reformation waren und von deren rigorosen Handeln zur Durchsetzung der Reformation sich Luther distanzierte. Bei einer anschließenden Aussprache zwischen Luther und Bodenstein kam es dann zum endgültigen Bruch zwischen beiden.

Nachweislich war Luther auch im September und Oktober 1529, im April 1530 und im März 1537 im "Bären" abgestiegen, wo auch die namhaften Gäste Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige, Otto von Bismarck und Goethe verweilten. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das alte Gasthaus durch eine Neubau ersetzt. Um den 14. Oktober 1806 - in der Zeit während der Schlacht von Jena und Auerstedt - wurde der "Bären" in ein Lazarett umgewandelt. Erst 1925 entstand der Spiegelsaal.


49 - Frommannsches Haus


50 - ThULB
Die Abkürzung ThULB bedeutet Thüringer Universitä,ts- und Landesbibliothek.

Sie steht auf den Gewölben des mittelalterlichen Fürstenkellers, ein Grundstück, dass der Kurfürst Friedrich der Weise 1501 erworben hatte. Er erlebte aber nicht mehr die Errichtung des Weinkellers, denn erst 10 Jahre nach seinem Tod wurde damit begonnen. Peter Heierliß, der schon am Kirchenbau beteiligt war, erbaute zwischen 1534 bis 1537 die größte Kelleranlage in Jena. Sie wurde so groß, dass eine Kutsche mit vier Pferden hineinfahren und umdrehen konnte. Die Anlage besteht aus zwei parallel verlaufende Gewölbe, die durch Quergänge miteinander verbunden sind. Die zwei unterschiedlich großen Gewölbe - eins maß 56 x 12,5 Meter, das andere 33 x 9 Meter - hatten eine Höhe von etwa 10 Metern und besaßen einen gepflasterten Fußboden. In ein Becken lief ständig frisches Wasser. Eine sogenannte Baumkelter war zum Pressen der Trauben aufgestellt, die die gesamte einst klösterliche und später fürstliche Ernte aus den Weinbergen verarbeiten und danach auch im Keller komplett gelagert werden konnte. 1618 stand im Keller auch ein Weinfass mit 25.000 Liter Fassungsvermögen. Als der Weinbau sank, wurde im Keller auch Korn gelagert.

Durch Herzog Bernhard II. erhält der Fürstenkeller 1668 Schankrecht und es entstand eine Schankwirtschaft mit drei Gaststuben, in der sowohl Wein als auch Bier ausgeschenkt wurde.

Als die Universität 300-Jahrfeier beging, wurde ihr das Areal überlassen, woraus der Weimarer Oberbaudirektor Streichhahn es zur zweistöckigen Bibliothek einschließlich der Keller umbaute. Aus der "Bibliotheca Electoralis" vom sächsischen Kurfürst Friedrich dem Weisen (1463 - 1525) entstand die Jenaer Sammlung. Herzog Johann Friedrich der Großmütige schenkte sie mit ihrer Gründung der Hohen Schule. Sie bildete mit ihren 1500 Drucken, Handschriften und Liederhandbüchern und einem Teil des Luthernachlasses den Grundstock der akademischen Bibliothek.

Durch ständige Bestandserweiterungen wurde sie schon Ende des 17. Jahrhunderts zu einer der größten Büchersammlungen in Deutschland. Goethe wird 1817 eine Art Kulturminister und erhält mit der Oberaufsicht über die Anstalten der Wissenschaft und Kunst die Möglichkeit, die Bibliothek wesentlich zu erweitern. Sie wurde Gebrauchsbibliothek. Ende des 19. Jahrhunderts wird die Carl-Zeiss-Stiftung großer Förderer und investiert erhebliche Mittel in die Erweiterung der Bestände.

Unzählige Schätze gehen während des 2. Weltkrieges verloren, nur die Keller blieben erhalten. In den 1990er Jahren stand eine unschöne Baracke der Stadtverwaltung auf dem Areal.

Seit 2001 ist auf dem Gelände wieder die Uni-Bibliothek und zugleich Landesbibliothek in einem Gebäude untergebracht, die in einem der modernsten Glas- und Stahlbetonkomplexe Europas eingezogen sind. Der Neubau besteht aus einer Fläche von mehr als 13.000 Quadratmetern, die neben einem etwa 4 Millionen umfassenden Buchbestand auch Lese-, Arbeits-, Ausstellungs- und Vortragsräume beherbergt.


51 - Griesbachsches Gartenhaus
Es steht Am Planetarium 7 und wurde einst als Sommerhaus des Theologen Johann Jakob Griesbach (1745-1812) zwischen den Jahren 1784-85 in einem großflächigen Areal gleich neben dem Botanischen Garten errichtet. Griesbach ließ den umgebenden Park im Stil eines Englischen Garten umgestalten - einst der erste seiner Art in Jena.

Die Villa ist ein rechteckiges, zweigeschossiges verputztes Fachwerk-Gebäude mit einem sogenannten Walmdach mit Zwerchhaus und einigen Mansarden.

Erklärung des Autors dieser Seite: Das Zwerchhaus ist ein ein- oder mehrgeschossiger Aufbau eines geneigten Daches. Es hat einen Giebel und ein eigenes Dach. Der Zwerchgiebel oder Zwerchhausgiebel steht in der Flucht der Gebäudeaußenwand. Als Zwerchhaus kann das entsprechende Gebäudeteil aus der Fassade hervorspringen. Das Zwerchdach ist als sogenanntesr Walmdach ausgebildet, dessen First quer (zwerch) verläuft zum Dachfirst des Hauptdachs. Entsprechend stehen die Traufen von Zwerchdach und Hauptdach rechtwinklig zueinander.

Vor der Beletage - das bevorzugte Geschoss eines adligen oder großbürgerlichen Wohnhauses - hängt ein schmiedeeiserner Balkon unter dem der klassizistische Eingang ins Haus führt.

Zur Schiller-Zeit in Jena waren herausragende Persönlichkeiten der Klassik im Haus zu Gast. Als guter Freund wurde nicht nur Schiller, sondern auch Fichte, Herder, Hegel, die Brüder Humboldt, Knebel, Wieland und Voß gerne begrüßt.

1806 - während der Schlacht von Jena und Auerstedt - flüchteten zahlreiche Personen ins Haus, das aber auch nicht vor französischen Plünderungen sicher war. Mit dem Aufstellen von Wachen durch Marschall Ney hatte der Spuk ein Ende.

Als Griesbach verstorben war, kam das Anwesen durch die Vermittlung Goethes zum Weimarer Hof und wurde für die Großherzogin Maria Pawlowna (1786-1859) und ihren beiden Töchtern zur Sommerresidenz ausgebaut. Seit dieser Zeit trug das Haus den Beinamen Prinzessinnenschlösschen. Selbst Goethe lehrte die beiden Prinzessinnen Maria und Augusta in den Sommermonaten die Schönen Künste. Aus Dankbarkeit beauftragte die Großherzogin einen Bildhauer nach dem Entwurf von Johann-Peter Kauffmann zu Goethes Lebzeiten - zu dessen 72. Geburtstag - ein Goethe-Denkmal - das erste weltweit - zu errichten.

Als das Herrscherhaus abdankte, übernahm die Carl-Zeiss-Stiftung das Grundstück. Zwischen 1923 und 1933 durfte der Jenaer Kunstverein das Haus als Ausstellungsort nutzen. Als für den Bau des Planetariums ein Areal gesucht wurde, fand man im südlichen Teil des Gartens einen entsprechenden Platz. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden im Haus die Restbestände des zerstörten Stadtmuseums hier untergebracht. In den 1960er Jahren fand das Optische Museum hier Ausstellungsfläche, bevor ab Ende der 1970er Jahre im Gebäude die Kustodie - die Kunstsammlung der Friedrich-Schiller-Universität - das Haus als Gemäldedepot begann zu nutzen.

Das Haus ist heute nur von außen zu besichtigen, aber im anschließenden Park können Sie gerne verweilen.


Vom ehemaligen Griesbachschen Anwesen lohnt ein Abstecher ins sogenannte Damenviertel, ein Viertel, das zwischen 1895 und 1910 seine Entstehungszeit hatte und deren Straßennamen nach den Damen des Weimarer Herzogshauses benannt wurden. Ausnahme bildet die St. Jacobstraße, deren Name auf eine Kirche und gleichnamiges Hospital zurückgeht.

Das Damenviertel ist ein etwa 15 Hektar großes Areal, das den Krieg fast unversehrt überstand und zu den schönsten, geschlossenen Gründerzeit- und Jugendstilvierteln Deutschlands gehört. Anschrift:
Griesbachsches Gartenhaus
Am Planetarium 7
07743 Jena


52 - ZEISS-Planetarium
Am Planetarium 5. Die Idee zum Bau eines Planetarium hatte um 1910 Dr. Max Wolf (1863 - 1932), der Leiter der Heidelberger Sternwarte und Entdecker von 228 Kleinplaneten. Auf einer sich drehenden Himmelskugel wollte er die Gestirne mit Hilfe einer durchlöcherten und von außen beleuchtenden Hohlkugel abbilden. Oskar von Miller vom neu gegründeten Deutschen Museum griff diese Idee auf und nahm 1912 Kontakt zur Firma Zeiss auf.

Technisch war die Idee von Wolf nicht umzusetzen, deshalb wollte Professor Bauersfeld die Bewegungen von Sternen, Sonne, Planeten und Mond von einen Projektor an eine halbkugelförmige Kuppel projizieren. Der folgende Krieg verhinderte das Projekt und erst im März 1919 konnte Bauersfeld einen Entwurf vorstellen. Fünf Jahre dauerte es noch bis alle technischen Probleme gelöst waren und ein Prototyp gefertigt war.

Modell I - die erste Generation von Planetarien - wurde Ende Juli 1924 - auch von Bauersfels als 16 Meter-Kuppel entwickelt - auf dem Dach des Zeiss-Werkes der Öffentlichkeit vorgestellt. Begeisterte 80.000 Menschen wollten den künstlichen Sternenhimmel sehen. 72 Projektoren zeigten die Planetenbewegungen, Sternbilder, die Milchstraße, Fixsterne, den Mond mit seinen Phasen ...

Bis alle kleineren Probleme behoben wwerden konnten, dauerte es immer noch zwei Jahre. Trotz alledem öffnete am 7. Mai 1925 das erste Planetarium der Welt anlässlich der Eröffnung des Sammlungsbaues des Deutschen Museum in München.

Noch einen Nachteil hatte dieses, denn es zeigte nur den Sternenhimmel über München. Ein Universalplanetarium musste geschaffen werden, dass die Sterne aus Sicht jeder beliebigen geographischen Breite zeigen kann. Modell II konnte dies endlich, denn ab 1926 wurde diese Vision Wirklichkeit. Bis in die 1990er Jahre war ein Gerät in Hantelform für die Projizierung im Einsatz - eins dieser Form steht in Jena in der Goethegalerie.

Weltweit stieg die Nachfrage nach Planetarien. So entschied sich die Carl-Zeiss-Stiftung auch in Jena ein ständiges Planetarium mit einer 25 -Meter-Kuppel zu errichten. 1924 begann der Bau im einem an den Botanischen Garten angrenzenden Teil des Griesbachschen Grundstückes. Das Architekturbüro Schreiter & Schlag hatten die Entwürfe entwickelt. Ein Rund- und Kuppelbau mit runden Saal und ein Säulenportal mit Flachdach und offenen Arkadengang entstand. Aus einem Stahl-Beton-Tragwerk mit 6 cm dicker Betonschicht in einem Netzwerk aus etwa 8.000 Stahlstäben wurde eine Kuppelkonstruktion errichtet. Bauingenieur Franz Dischinger und Bauersfeld waren die Konstrukteure und die Firma Dyckerhoff & Widmann die Bauausführenden.

Das Jenaer Projektionsplanetarium ist das dienstälteste auf der Welt, wurde aber erst als fünftes am 18. Juli 1926 eröffnet. Vorreiter waren die in München, Wuppertal, Leipzig - im Krieg zerstört - und Düsseldorf. Am 23. Mai 1926 startete der erste Projektor mit dem Betrieb, der heute noch im Deutschen Museum in München zu bewundern ist.

Anschrift:
STERNEVENT GmbH
Zeiss-Planetarium Jena
Am Planetarium 5
0774 Jena
Tel.: +49 (0) 3641 88 54 88
Fax: +49 (0) 3641 88 54 20
Web: www.sternevent.com

Öffnungszeiten:
unterschiedliche Öffnungszeiten


53 - Botanischer Garten
Im Jahre 1586 wurde ein kleiner Medizinergarten - Hortus Medicus - gegründet, aus dem der spätere Hortus Botanicus hervorging. Der Jenaer Botanische Garten ist nach Leipzig - der 1580 gegründet wurde - der zweitälteste Garten dieser Art in Deutschland.

Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten wirkten hier, besonders hervorzuheben ist der Name Johann Wolfgang von Goethe, der 1794 die Verlegung einer Wasserleitung veranlasste, mehrere Gewächshäuser bauen und das Inspektorhaus errichten ließ. Ein alter Ginkgobaum - der sogenannte Goethe-Ginkgo - erinnert an seinem Wirken.


Übersichtsplan des Botanischen Garten in Jena
...mehr Fotos vom Botanischen Garten

Anschrift:
Botanischer Garten
Fürstengraben 26
07743 Jena
Tel.: +49 (0) 3641 94 92 74 od.
       +49 (0) 3641 94 92 71
Web: www.uni-jena.de/biologie/spezbot/botgar/botgar.html

Öffnungszeiten:
täglich 9 - 18 Uhr
(Sept. - Mai bis 17 Uhr)


54 - Inspektorenhaus mit Goethe-Gedenkstätte
Das Inspektorenhaus befindet am Fürstengraben 26. Auf der Seite der ThULB befindet sich der Botanische Garten, dem sich westlich an der Straße das Inspektorenhaus anschließt. Es ist zugleich seit 1921 Gedenkstätte für das Wirken Johann Wolfgang von Goethe in Jena.

Seit 1817 soll Goethe hier gewohnt haben und mehr als 300 hier auch genächtigt haben. Goethe soll es auch gewesen sein, der den Herzog überredete das alte Gärtnerhaus durch einen Neubau zu ersetzen. Am Haus ist das Stiftungsdatum weithin lesbar: "DEM III. Sept. MDCCCXXV"
Die römischen Zahl gesplittet: M=1000 + D=500 + CCC=3x100 + XX=2x10 + V=5 = 1825, das Jahr der Erbauung.

Es war der Jahrestag des Dienstantritts von Carl August und zugleich sein 68. Geburtstag.
Als Architekt und Oberbaudirektor im Herzogtum übernahm Clemens Wenzeslaus Coudray (1775-1845) die Ausführung, der bereits von 1825 bis 1827 den Vorgängerbau von 1681 umgestaltete.

Es wurde zu einem Anwesen nach dem Vorbild einer italienischen Landhausvilla ausgebaut, bei deren Planung auch Goethe seine Ideen einfließen ließ. So entstand eine Dreiflügelanlage im klassizistischen Stil um einen quadratischen Innenhof herum. Hofmaurermeister Ch. L. M. Timler übernahm die Arbeiten.

Hier und im benachbarten Garten konnte Goethe seine naturwissenschaftlichen Arbeiten praktizieren. Während seiner Studien faszinierte ihn der Ginkgobaum - ein lebendes Fossil aus Millionen Jahren der Evolution, der sich weder zum Laub- noch Nadelbaum entwickelte.

Unterhalb des Hauptgebäudes erhebt sich gleich ein solches Exemplar, der Ginkgo Biloba, den Goethe selbst pflanzte und heute ein stattliches Alter von etwa 200 Jahre aufweist.

Kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges - 1945 - wurde das Inspektorenhaus beinahe völlig zerstört. Später wurde es aber nach den Originalplänen wieder aufgebaut.

Die Goethe-Gedenkstätte ist in zwei Räume gegliedert: Der erste davon befaßt sich mit der Ausstellung: "Goethe in Jena als Wissenschaftler, Dichter und Staatsmann" - in dem beispielsweise Zeichnungen zur "Metamorphose des Blattes" zu sehen sind, und im zweiten Raum die Atmosphäre der Wohn- und Arbeitswelt zu Goethezeiten dagestellt wird.

Anschrift:
Goethe Gedenkstätte
im Botanischen Garten
Fürstengraben 26
07743 Jena
Tel.: +49 (0) 3641 94 90 09 od.
       +49 (0) 3641 93 11 88

Öffnungszeiten:
Mi - So: 11 bis 15 Uhr
(Nov. - Mrz. geschlossen)



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