Schloss Heidecksburg in Rudolstadt ist eines der prachtvollsten Barockschlösser im Freistaat Thüringen und ein ganz besonderes Ausflugsziel von Jena

Den Grafen von Orlamünde gehörte sie, wurde aber 1334 von den Grafen von Schwarzburg gekauft. Im Thüringischen Grafenkrieg wurde diese Anlage im März 1345 zerstört. Keine sichtbaren Überreste sind von diesem Bauwerk mehr vorhanden. Ein Nachfolgebau entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In seinen Ausmaßen dehnte er sich circa zwischen der heutigen Freilichtbühne und der Mitte des Schlossplatzes aus. Ein Rundturm von diesem Bauwerk könnte im Marstall noch existieren.
Als 1570 eine Landesteilung der Schwarzburgischen Herrschaften stattfand, wurde dies zum Anlass genommen die alte Burg über Rudolstadt zu einem Residenzschloss nach den Vorbildern der Renaissance umzubauen. Die Planung für die Bauarbeiten an dem Schloss übernahm der Architekt Georg Robin. Von Robin wurden 1571 die Pläne angefertigt, der auch bis 1575 die Arbeiten leitete. Im Anschluss übernahm Christoph Junghans die Arbeiten.
Es entstand ein dreiflügeliges Renaissanceschloss, das vom Turm bis zur Stadtdurchfahrt weitgehend dem heutigen Aussehen entspricht.
1735 brannte auch dieses Schloss weitgehend aus. übrig blieben das Wachgebäude, das Rippengewölbe im Erdgeschoss des Westflügels, das Portal am Nordflügel sowie große Teile des Südflügels mit Toreinfahrt, Spiegelkabinett und einigen weitere Räume.

Einst wollte Fürst Friedrich Anton den Erbauer des Dresdner Zwinger Matthäus Daniel Pöppelmann mit der Neuerrichtung des Schlosses beauftragen, doch dieser war schon 1736 gestorben. Schließlich wurde Pöppelmanns Nachfolger Oberlandbaumeister Johann Christoph Knöffel (1686–1752) mit dem Bau der Anlage ermächtigt.
Im Spätbarock entstanden die Fassade des Westflügels, ebenso die Anordnung der Räume im Hauptflügel. Letztgenannte Räume zeigen mit ihrer Aufteilung in zwei Appartements aus Vorzimmer, Hauptzimmer, Kabinett mit Alkoven (Nischen oder Nebenräume) und Garderobe die typischen französischen Einflüsse.
Knöffel war mit dem Anfertigen der Baupläne überlastet, weswegen die Arbeiten nur schleppend vorangingen. 1743 entzog man ihm deshalb die Bauleitung und der Landesbaumeister des benachbarten Weimar Gottfried Heinrich Krohne (1703–1756) wurde mit ihr beauftragt.
Nun ging es mit dem Ausbau schneller, aber bis zum Zeitpunkt seines Todes 1756 waren die Ausstattungsarbeiten nicht beendet. Er hatte jedoch genaue Pläne dazu hinterlassen, so dass bis in die 1770er Jahre auf deren Grundlage die Arbeiten fortgesetzt werden konnten. Der Fertigstellungstermin ist auf einer Tafel mit 1786 angegeben. Jedoch arbeitete man am Nordflügel und im Südflügel noch bis 1810.

Alle diese Räume sind auch mit reichen Schmuck aus Stuck, Deckengemälden, Wandbildern und Schnitzereien ausgestaltet. Die Säle um den Festsaal sind durch eine Galerie und mit den beiden Treppenhäusern miteinander verbunden. Der Südflügel beherbergte die Wohnräume, die mehrfach nach den Moden jener Zeit dekoriert wurden.
Auf der unteren Schlossterrasse wurde zunächst ein Gartenpavillon errichtet, der Ende des 17. Jahrhunderts zum Schallhaus umgewandelt wurde.
Schloss Heidecksburg beherrscht in rund 60 Meter Höhe das Stadtbild und befindet sich direkt über dem Altstadtkern von Rudolstadt. Heute sind im Schloss das Thüringer Staatsarchiv Rudolstadt und das Thüringe Landesmuseum Heidecksburg untergebracht.
Das Museum beherbergt eine umfangreiche Waffensammlung mit rund 4000 Exponaten aus der Zeit des 15. bis 19. Jahrhunderts. Bis 2012 wurde ein Teil dieser Sammlung im spätgotischen Gewölbesaal der Heidecksburg ausgestellt. Im Rahmen eines Projektes von Bund, Freistatt Thüringen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und dem Landesmuseum Heidecksburg wurde diese Sammlung restauriert und wissenschaftlich aufgearbeitet.
Seit Mai 2018 befindet sich die Sammlung wieder im original restaurierten Zeughaus des Schlosses Schwarzburg und kann besichtigt werden.
Das Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt ist eines der prachtvollsten Barockschlösser im Freistaat Thüringen.